Maßnahmen M 120_1 bis M 120_5 und M 121 in Niederlichtenau
Hinweis:
Die hier ausgewiesenen Daten und einsehbaren Pläne sind nur für die linke Seite der Zschopau aktuell. Für die mit dargestellte Rechte - die Frankenberger - Seite gibt es aktuellere Pläne, siehe die jeweils zugehörigen Register auf diesen Internetseiten.
Der Baubeginn auf der Flussseite in Niederlichtenau war im August 2015 mit den Arbeiten zur Maßnahme M 120_1 erfolgt.
Inzwischen laufen umfangreiche Arbeiten zum Deichbau auf der gesamten Strecke zwischen dem Anschluss an M 120_1 und der Frankenberger Straße.
Die Fertigstellung der Arbeiten an der linken Zschopauseite war für Ende 2018 vorgesehen.
Die Einordnung dieser Maßnahmenteile innerhalb des Gesamtvorhabens Hochwasserschutz Frankenberg/ Niederlichtenau ist im Gesamt-Übersichtsplan sowie den unten stehend einsehbaren Genehmigungsunterlagen ersichtlich.
Der Hochwasserschutz bis zum Bemessungshochwasser (873 m³/s) ist auch für die Frankenberger Seite erst dann vollumfänglich gegeben, wenn die Deichrückverlegung auf der Niederlichtenauer Seite erfolgt ist.
Weitere Informationen zu Projektbeteiligten und technischen Lösungen finden Sie nachstehend:
Maßnahme M 120_1 - Hochwasserschutzwand ab Kreisverkehr:
Bauherr/Auftraggeber:
Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen, Betrieb Freiberger Mulde/Zschopau
Baufirma:
Krause & Co. Hoch-, Tief- und Anlagenbau GmbH, Neukirchen OT Adorf
Entwurfs- bis Ausführungsplanung und Baubegleitung (Bauoberleitung):
IWU GmbH Ingenieurbüro für Wasserbau- und Umweltplanung, Chemnitz OT Röhrsdorf
Baubegleitung - Örtliche Bauüberwachung:
Chemnitzer Ingenieurbau Consult GmbH, Chemnitz
Ökologische Bauüberwachung:
G.L.B. - Büro für ganzheitliche Landschaftsplanung und Biotopgestaltung, Oberschöna
Geotechnische Fremdüberwachung:
analytec Dr. Steinbau Ingenieurgesellschaft mbH, Chemnitz OT Mittelbach
Koordinator nach Baustellenverordnung:
ITL-Bau Ingenieurleistungen im Bauwesen, Küchwaldstraße 1, 09113 Chemnitz
aktuelles Baugeschehen:
Der Baubeginn war im Sommer 2015 erfolgt.
Oberboden abgeschoben für die Herstellung der Zufahrt zum Baustandort Maßnahme M 120_1 [HEB / 2015-08-26].
Oberboden abgeschoben ab der Brunnenstraße für die Zufahrt zum Baustandort Maßnahme M 120_1 [HEB / 2015-08-26].
Im September wurden die Arbeiten begonnen; der aktuelle Baustand - Ende September - ist nachfolgend dargestellt:
Bautafel [HEB / 2015-09-24]
Zufahrtstrasse [HEB / 2015-09-24]
Bohrpfahltechnik und Bagger am Einsatzort [HEB / 2015-09-24]
Bohrarbeiten für die Hochwasserschutzwand haben begonnen [HEB / 2015-09-24]
Bewehrungskörbe für die Bohrpfahlwände [HEB / 2015-09-24]
fachgerecht angelegte Oberbodenmiete [HEB / 2015-09-24]
Diese Teilmaßnahme ist inzwischen abgeschlossen und die Situation stellt sich mehr als 1 Jahr später wie folgt dar:
M 120_1: linksufrige Hochwasserschutzwand - Aufnahme von der Brücke B 169 [HEB / 2017-08]
M 120_1: linksufrige Hochwasserschutzwand - Blick zur Brücke B 169 [HEB / 2017-08]
Umverlegung Brauchwasserleitung
Vor Beginn der Arbeiten zur Deichrückverlegung in der Zschopauaue (M120_2) war die vorhandene Brauchwasserleitung so umzuverlegen, dass die Querung rechtwinklig zum künftigen Deich verläuft. Damit sind eventuell später notwendige Reparatur- und Wartungsarbeiten an der Brauchwasserleitung, durch die ein Teil des im Heizkraftwerk Chemnitz benötigten Kühlwassers transportiert wird, ohne schädliche Eingriffe in die Hochwasserschutzanlagen möglich.
Ausgeführt wurden die Leistungen durch die GUNTER HÜTTNER + Co. GmbH Bauunternehmung im Zeitraum April bis Juni 2016. Als Auftraggeber fungierte die eins energie in sachsen GmbH & Co. KG; die Finanzierung der Folgemaßnahme der Hochwasserschutzplanung übernahm der Freistaat Sachsen mit Förderung durch den Bund.
Nachfolgend einige Bilder vom Bau:
Grabenaushub Verlegung Schutzrohr
Schutzrohr Vorbereitung Schweißung
verschweißtes Schutzrohr Medienrohr mit Gleitring
Maßnahme M120_2 - Deichneubau
Die Deichbaumaßnahme wurde im Oktober 2016 begonnen.
Den Zuschlag für die Bauausführung erhielt nach öffentlicher Ausschreibung die
SWIETELSKY Baugesellschaft m.b.H.
in Verbindung mit den anschließenden Maßnahmen M120_3/4/5 und M 121.
Zunächst erfolgten die Baufeldreimachung und die Einrichtung der Baustelle.
Auszug aus der Darstellung des Regelquerschnitts Deich M120_2:
Die folgenden Arbeiten sind zur Errichtung des Deiches der Reihe nach auszuführen:
- Oberbodenabtrag mit seitlicher Lagerung für den späteren Wiedereinbau
- Baustraßenmaterial liefern und einbauen
- Bodenaustausch unterhalb des Planums Deichaufstandsfläche bei Erfordernis
- Planum herstellen
- Querungen Medien mit Umbindung
- lagenweiser Einbau des homogenen Deichkörpers
- Anschnitt landseitig für Einbau Filterschicht
- Herstellung Entlastungsrigole und Filterschicht
- Abdeckung Filterschicht mit abgestuftem filterstabilem Material
- Oberbodenandeckung Wasserseite mit Rasenansaat
- Auffüllung über Andeckung Filterschicht
- Planum für Oberbau Deichverteidigungsweg
- ungebundene Tragschichten des Oberbaus liefern und einbauen
- Fahrbahnherstellung Deichverteidigungsweg
- Bankette einbauen
- Rückbau der Baustraßen
- Oberbodenandeckung Landseite und Rasenansaat
- Beschilderung und sonstige Ausrüstung
-Pflegegänge für die Begrünung
Für den Erhalt der bestehenden Wegebeziehungen und für die später durchzuführenden Unterhaltungs- und Wartungsarbeiten an der Hochwasserschutzanlage sind zusätzlich Überfahrten im Bereich der Dammstraße und des Auenweges sowie Anbindungen an die vorhandenen Verkehrswege (Brunnenstraße, Frankenberger Straße) zu realisieren. Weiterhin müssen Anlagen der Lichtenauer Mineralquellen, die nach der Deichrückverlegung im Deichvorland (Überschwemmungsgebiet) stehen, angemessen ertüchtigt werden.
Nach dem Abtrag und der seitlichen Lagerung des Oberbodens sind die Zufahrten zur Baumaßnahme und die Baustraßen hergestellt worden. Im Anschluss daran begann der Bau der Deichaufstandsfläche und des Deichkörpers.
Baustellenzufahrt Brunnenstraße Baustellenausfahrt Frankenberger Straße
Dabei waren auch Schutzrohre und Leerrohre für verschiedene Medien unter dem künftigen Deich zu verlegen, die zur definierten Querung mit der Hochwasserschutzanlage und für eventuell später notwendige Neuverlegungen unter dem Deich vorgesehen sind.
Trennung der Brauchwasserleitung Erdverlegung der Mittelspannungsfreileitung
Lichtenauer Mineralquellen (wegen fehlender Durchfahrtshöhe)
Aufbau des Deichkörpers aus homogenem Erdstoff; Einbaurichtung Brunnenstraße nach Frankenberger Straße
Anschnitt des Deichkörpers für Filterschichteinbau
Einbau der landseitigen Entlastungsrigole und der Filterschicht
Abdeckung des Filters mit abgestuftem, filterstabilem Material
Oberbodenandeckung unter Verwendung von Rasensoden aus dem Bereich des Altdeiches (Magerrasen) und anschließende Rasenansaat auf der Wasserseite des Deiches
Profilausgleich mit Rückbaumaterial des Altdeiches
Winterpause
Rückbau der Baustraßen
Die vorhandenen Brunnengalerien der Lichtenauer Mineralquellen dienen der Brauchwassergewinnung für
den Produktionsprozess. Im Zuge der Deichrückverlegung werden die Brunnen an den neuen Bemessungs-
wasserstand angepasst. Dafür müssen die alten Aufbauten entfernt werden. Danach sind die Schächte mit
neuen Schachtringen aufzubauen und anschließend durch ein Betonfertigteil zu sichern. Der Zwischenraum
zwischen Schacht und Fertigteil wird im Anschluss bewehrt und ausbetoniert. Den oberen Abschluß bildet
eine Schachtabdeckung mit speziellem dichten Deckel.
Nassansaat des Deiches auf der Wasserseite
Auf der Luftseite des rückverlegten Deiches sind im III. Quartal 2018 die Frostschutzschicht und der Asphalt für den Deichverteidigungsweg und die Deichüberfahrten eingebaut worden. Einige separate Flurstücke erhielten Feldzufahrten aus ungebundenen Tragschichten.
Einbau der oberen Lage der ungebundenen Tragschicht/ Frostschutzschicht
Zufahrten zu den einzelnen Flurstücken - hergestellt aus ungebundenem Tragschichtmaterial
Asphalteinbau auf dem Deichverteidigungsweg und den Deichüberfahrten
M120_3 - Deich an der Frankenberger/ Merzdorfer Straße
Der Deich M120_3 stellt den Lückenschluß zwischen dem Deich in der Zschopauaue (M120_2) und der Brücke über die Frankenberger/ Merzdorfer Straße sowie die BAB 4 dar. Er wird an den vorhandenen Straßendammkörper angelehnt und als homogener Erddeich ausgeführt. Im Folgenden einige Bilder zum Bauablauf 2017:
Baufeldfreimachung und Abtrag des Oberbodens
bauzeitlicher Schutz der erdverlegten Gastransportleitung durch Überbauen mit Straßenplatten
Lückenschluss des Hochwasserschutzes während der Bauzeit an M120_2 und M120_4
Lieferung und Einbau Deichbaumaterial, lagenweise Verdichtung mit Schaffuß- und Glattmantelwalze
Rückbau des alten Deiches in der Zschopauaue (M 120_4)
nachdem der bauzeitliche Lückenschluss hergestellt war ist das geplante Schutzziel für Frankenberg und Niederlichtenau erreicht. Damit ist die Voraussetzung gegeben, dass der alte Deich entlang des linken Zschopauufers schadlos zurück gebaut werden kann.
Rückbau vom Auenweg in Richtung M 120_1
wiederverwendbares Deichbaumaterial und Material zur Profilierung wird aus dem Altdeich zurückgewonnen
im Altdeich "versteckte" Einbauten Anschluß an M 120_1
Beobachter des Baugeschehens
Rückbau des letzten Abschnitts des Altdeiches kurz vor der Brücke über die Zschopau
M120_5 - Deich unterhalb der BAB4
Der Deich M 120_5 ist die Fortsetzung der Hochwasserschutzlinie am linken Zschopauufer. Er schließt sich unmittelbar an die Autobahnbrücke an und verläuft bis zur erhöht stehenden Bebauung Am Steinsberg.
Baufeldfreimachung und Einrichtung der Baustelle
verkehrssichernde Maßnahmen und Bau der Zuwegung zum Baufeld
Überflutung infolge Rückstau Holzbach bei Alarmstufe 1
Sielbauwerk und Entlastungsleitung Holzbach - M121
Durch den Ersatzneubau des Sielbauwerks am Holzbach wird die Möglichkeit geschaffen, dass bei Hochwasser in der Zschopau ein Rückstau ins Hinterland vermieden werden kann. Über die Entlastungsleitung ist der Abfluss des Holzbachs in die Zschopau bei entsprechendem Wasserstand und geschlossenem Sielbauwerk möglich. Sollte aus dem Hinterland mehr Wasser anfallen als durch die Entlastungsleitung abgeführt werden kann, so ist zusätzlich der Einsatz entsprechender Pumptechnik konzipiert. Die ökologische Durchgängigkeit vom Fluß in das Gewässer II. Ordnung soll im Regelbetrieb gewährleistet sein.
Sielbauwerk Holzbach
Bestand Sielbauwerk durch den Altdeich vor Baubeginn
bauzeitliche Umleitung Holzbach, Wasserhaltung und Herstellung Aufstandsflächen Sielbauwerk
Anlieferung der Betonfertigteile für das Sielbauwerk
Rohre für das Sielbauwerk, DN 1400 und DN1600
Entladung und Montage mit Autokran
Komplettierung des Sielbauwerks und provisorischer Verschluß Altdeich
Herstellung der Deichaufstandsfläche Einbau homogener Erdstoff in den Deichkörper
lagenweiser Aufbau des Deiches fertiger Deich ohne Oberbodenandeckung
Entlastungsleitung Holzbach
Anlieferung und Entladung der Bauwerke
Schieberschacht
Bau Entlastungskanal vom Schieberschacht zum Auslauf
Bau Entlastungskanal in Richtung Zulauf
Einlaufbauwerk Entlastungsleitung Auslaufbauwerk Entlastungsleitung
Informationen zur Finanzierung:
Teilvorhaben M120_1:
Dieses Teilvorhaben wird mit Bundesmitteln finanziert.
Teilvorhaben M120_2/3/4/5 und M121:
Diese Teilvorhaben werden mit Bundesmitteln und Mitteln aus dem Aufbauhilfefonds Sachsen finanziert.
Kurzbeschreibung der Maßnahmen/Hauptparameter
Maßnahme M 120_1 Hochwasserschutzmauer unterhalb Brücke B 169:
Stahlbetonmauer
Länge: 110 m
Maßnahme M 120_2 Hochwasserschutzdeich Niederlichtenau:
homogener Erdstoffdeich
Länge: 2.020 m
Maßnahme M 120_3 Hochwasserschutzdeich an der BAB A4:
homogener Erdstoffdeich
Länge: 220 m
Maßnahme M 120_4 Deichrückbau am linken Ufer / Niederlichtenau:
Länge: 2.040 m
Maßnahme M 120_5 Hochwasserschutzdeich unterhalb der BAB A4:
homogener Erdstoffdeich
Länge: 180 m
Maßnahme M 121 Sielbauwerk Holzbach:
Sieldurchlass, 2 x 35 m lang, DN 1400 und DN 1600
Entlastungsleitung Holzbach, 120 m lang
Planunterlagen - Stand Genehmigungsplanung:
Teillageplan 2 - ehemalige Lederfabrik:
Teillageplan 3 - Aue Niederlichtenau:
Teillageplan 5 - Brücke BAB A4:
Zu den linksufrigen Uferabschnitten (Lichtenauer Seite) gehören folgende Querschnitte und Bauwerkspläne:
Querschnitte M 120_5, D-km 0-095 und D-km 0-175
Querschnitte M 120_3, D-km 0+068 und D-km 0+174
Querschnitte M 120_2, D-km 0+242 und D-km 0+341
Querschnitte M 120_2, D-km 0+616 und D-km 1+017
Querschnitte M 120_2, D-km 1+202 und D-km 1+444
Querschnitte M 120_2, D-km 1+655 und D-km 1+777
Querschnitte M 120_2, D-km 1+964, D-km 2+147 und D-km 2+245
Querschnitte Querungen Elektro-Freileitungen
Regelquerschnitt Deich - M 120_2
Regelquerschnitte Deich - M 120_3
Regelquerschnitt Deichrückbau - M 120_4
Regelquerschnitt Deich - M 120_5
Regelquerschnitt Schacht S-L1 - M 120_1
Bauwerksplan HWS-Mauer - M 120_1
Bauwerksplan Siel Holzbach - M 121
Bauwerkspläne Deichüberfahrten
Bauwerksplan Anbindungen im Bereich BAB A4
Regelquerschnitt Deichverteidigungsweg - M 120_2